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Neuer Hochhauskomplex in München

Hoch, höher … wie hoch?

Das „Belvedere“, ein neuer Hochhauskomplex in München.

Hochhäuser sind in München eine Rarität und immer wieder ein Stein des Anstoßes: In Zeiten extremer Wohnraumverknappung fordern viele, dass die Stadt endlich von ihrem ehernen Gebot, in der Innenstadt nicht höher als die Türme der Frauenkirche zu bauen, abrücken müsse. Nur so könne man mit der wachsenden Bevölkerungszahl mithalten. Dem Anspruch einer Metropole, finden andere, werde die Anti-Hochhaus-Regel ohnehin nicht gerecht. Dem gegenüber stehen Verfechter des fast dörflichen Charmes, den München durch seine Niedrigbauweise in einigen Stadtteilen erhalten konnte. Nun erhitzt ein neues Bauprojekt die Gemüter.

Die Münchener Vorschrift, nicht höher als 99 Meter zu bauen, geht auf einen Bürgerentscheid von 2004 zurück. Damals wurde festgelegt, dass zumindest innerhalb des Münchener Rings, in der Altstadt der Bayernmetropole, kein Haus die beiden Domspitzen der Frauenkirche überragen dürfe. Das ist bis heute so.

Die höchsten Gebäude Münchens

Außerhalb des Rings, am Stadtrand und in den Gewerbegebieten, geht man allerdings schon länger etwas lockerer mit dem Thema um. Berühmt ist das BMW-Hochhaus, das 1972 zu den Olympischen Sommerspielen in München fertiggestellt wurde und mit 101 Metern damals das höchste Gebäude der Stadt war. Wenige Jahre später wurde es vom Turm des Hypo-Hauses (heute HVB-Tower) überrundet, der 114 Meter in die Höhe ragt. Das heute höchste Gebäude Münchens ist dennoch eher ein „Hochhäuschen“ als ein Skyscraper: ein Büroturm namens „Uptown“ im Norden der Stadt, der nachts blau leuchtet und als Wahrzeichen des modernen Münchener Geschäftslebens gilt.

Charme des Millionendorfs

Mit 146 Metern ist er wahrlich nicht das Schreckensmonster, das Münchens Ex-Bürgermeister Georg Kronawitter weiland in ihm sehen wollte. Städteplanern in Berlin, Frankfurt oder Hamburg können solche Dimensionen schließlich nur ein müdes Lächeln abringen. Gleichzeitig lässt sich nicht leugnen, dass es auch die Niedrigbauweise ist, die zum weltweiten Ruf Münchens als Symbol bayerischer Lebensart und heiterer Gemütlichkeit beiträgt. Sie macht die Weltstadt mit Herz eben einzigartig, das „Millionendorf“ besonders lebenswert. So lebenswert, dass es vor lauter Zuzüglern aus allen Nähten platzt und sich die Mietpreise im Landkreis München und weit darüber hinaus längst an das Niveau der Stadt angepasst haben.

Das Bauprojekt "Belvedere"

Da kämen ein paar neue Wohnungen im Innenstadtbereich nicht ungelegen. An der Paketpoststelle im Münchener Westen sollen zwei Hochhäuser entstehen, für die das prominente Architekturbüro Herzog – de Meuron verantwortlich zeichnet. Geplant sind zwei 155 Meter hohe gläserne Türme, die die geschwungene Architektur des denkmalgeschützten Paketpostgebäudes aus den 1960er-Jahren aufnehmen sollen. Interessant an dem Projekt ist vor allem, dass die Gebäude ein Gesamtkonzept aus Büroräumen, Kulturorten und privatem Wohnraum darstellen. Doch das gefällt vielen Münchener Bürgern nicht. Sie sehen in dem Ensemble eine Bedrohung des gewachsenen Stadtbildes – schon ist von geplantem Widerstand die Rede.

München wäre nicht, was es ist, hätte nicht jeder Bewohner seine ganz eigene Meinung zu dem Thema – und so werden wohl noch einige Bürgerinitiativen, Eingaben und Diskussionen ins Land gehen, ehe eine endgültige Entscheidung über das spannende Bauprojekt getroffen wird.

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