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Haidhausen - das "Franzosenviertel"

… vom Arme Leute-Viertel zum liebenswerten Treffpunkt der Bohème

Wer das erste Mal durch Haidhausen spaziert und die vielen sympathischen Cafés, Kleinkunstbühnen und Szenelokale entdeckt, meint zu wissen, woher der Begriff „Franzosenviertel“ kommt: Klar, hier ist es doch wie in Klein-Paris! Paris am linken Seineufer, nur eben „rechts der Isar“!

Esprit de Paris

Die Menschen sehen gut aus, ohne mit Bling-Bling zu protzen; Studenten, junge Familien, Künstler und Senioren pflegen freundliche Nachbarschaft, trinken am Abend gemeinsam ein Glas Wein in einem der zahlreichen gepflegten Innenhöfe restaurierter Altbauten; der Wochenmarkt auf dem Weißenburger Platz bietet frisches Obst, Blumen und Gemüse aus der Region, und nach dem Einkauf genießt man einen Milchkaffee im legendären „Café im Hinterhof“ in der Sedanstraße.

Doch nicht dieses „französische“ Lebensgefühl ist es, das dem Viertel seinen Namen gab. Im Gegenteil: Es war vielmehr der sehr germanische Wunsch, dem Sieg über die Franzosen im Krieg von 1871 triumphalen Ausdruck zu verleihen: Straßen und Plätze wurden nach den Orten entscheidender Schlachten benannt, von der Balanstraße über die Sedanstraße bis zum Orleansplatz. Zum Glück denkt heute kaum noch jemand daran, wenn er seinen Negroni im „Boulevardier“ trinkt, einer der zahlreichen eigenwilligen und sehr interessanten Bars im Viertel.

Vom Dorf zum Szene-Hot Spot

Und keineswegs war hier in Haidhausen schon immer das gute Leben zu Hause. Bis in die 1970er-Jahre hinein galt das ehemalige Dorf, das viel älter als das Kerngebiet der Stadt München ist, als „Glasscherbenviertel“. Hier lebten Arbeiter und einfache Handwerker in billigen Wohnungen. Damals war der Stadtteil alles andere als herausgeputzt. Viele seiner Häuser wirkten schäbig und heruntergekommen, dafür waren die Mieten niedrig. Seine Entwicklung ist dem Prenzlauer Berg in Berlin vergleichbar: In den 1980er-Jahren kamen zuerst die Künstler und Studenten, weil man im boomenden München hier noch vergleichsweise günstig wohnen konnte. Doch als Galeristen und Szenewirte Haidhausen für sich entdeckten, war es damit vorbei. Heute sind viele Häuser luxussaniert, und die Preise für Wohnraum erreichen astronomische Höhen.

Noch immer charmant

Doch zum Glück hat sich – vor allem dank vieler „Alteingesessener“ – noch immer etwas vom rebellischen Geist des einstigen Arbeiterviertels erhalten. Sollte es so etwas wie eine alternative Szene überhaupt geben in München: in der Au, in Giesing und last but not least in Haidhausen kann man sie finden. Noch immer haben die Kneipen und Lokale ihren authentischen Charme nicht verloren, noch immer gibt es liebenswerte Originale, die den Tag lieber philosophierend im Park als selbstoptimierend in der Muckibude verbringen, und noch immer kommt man leicht ins Gespräch, wenn man im „Dal Cavaliere“ am Rosenheimer Platz auf eine köstliche Pizza wartet. Ja, auch sehr italienisch geht es zu im Franzosenviertel. Daneben gibt es türkische, portugiesische, israelische, vietnamesische, japanische Restaurants und Bars.

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